Entstehung der Spielgruppe

Im April 1990 kamen die Benachrichtigungen von Kindergärten an die Eltern, dass sehr viele der bereits 3jährigen Kinder wieder keinen Kindergartenplatz bekommen konnten.
Was sollte man tun? Es war nicht so sehr das Drängen des Arbeitgebers auf Rückkehr an den Arbeitsplatz als vielmehr das Quengeln der Kinder, mit anderen Kindern spielen zu wollen.
Überall im Umkreis von Meiningsen waren "vereinzelte Kinder", die ein paar Stunden mit anderen zusammen sein sollten. Eine Person zur Betreuung war schnell gefunden. Nun ging es um Räumlichkeiten.

Ein Raum wird gesucht

Die Schule gehörte zu der Zeit noch der Stadt, war aber von der Kirchengemeinde gemietet. Während der untere Raum für Gemeindezwecke gebraucht wurde, benutzte die Jugend den oberen Klassenraum. Die "Lehrerwohnung" war noch vermietet, und die alte Küche wurde als Abstellraum benutzt.
Trotz wackeligen Treppengeländers und der Toiletten auf dem Hof, waren sich die Eltern einig: Hier, im oberen Raum, soll es sein. Absprachen mit der Jugend wegen Nutzung, Reinigung usw. wurden getroffen. Die Kirchengemeinde wurde angeschrieben und um Zustimmung gebeten. Erst eine "Ortsbesichtigung" interessierter Eltern gab den Durchbruch. Das Presbyterium stellte dann Regeln und Richtlinien auf und gab seine Zustimmung.
Eltern, Kinder und andere Freiwillige richteten mit kleinen Tischen, Stühlen, Regalen usw. den Gruppenraum ein. Die Materialien wurden von den Eltern gestellt, genau wie die Spielzeuge. Einen Teil steuerte auch der Kindergarten Ampen bei.

Es kann losgehen

Am 31.10.1990 ging es dann los. An zwei Vormittagen wurden 10 Kinder betreut, die alle schon 3 Jahre alt waren. Zu einer festen Erzieherin kam jeden Tag eine andere Mutter dazu, die z. B. beim Gang zur Toilette half, der schon recht abenteuerlich war.
Nachdem die Jugendgruppe sich aufgelöst hatte, konnte die Spielgruppe den Raum auch durch Raumteiler und Schränke noch gemütlicher gestalten.
Mit einem jährlichen Zuschuss der Stadt wurde regelmäßig Spiel- und Bastelmaterial angeschafft. Da die "ersten" Eltern noch Elterndienst ableisten mussten, bauten Väter Sandkasten, Spielhaus und Spielzeuge. Mütter nähten Gardinen und Puppenkleider.
An Bastelabenden wurden wunderschöne Dinge hergestellt, die beim Tag der offenen Tür verkauft werden konnten.
Wenn es im Winter zu kalt war, an den Fenstern Eisblumen, die Klebeflaschen gefroren und die Toiletten eiskalt waren, zog die Spielgruppe schon mal in den unteren Raum um, oder zu der Erzieherin in den Partykeller.

Land unter!

Als dann die Familie aus der Lehrerwohnung auszog, leisteten wieder einige Mitarbeiter Überstunden, um aus der Wohnung, die viel besser isoliert war, eine gemütliche Unterkunft zu machen. Das ging auch gut, bis eine kalte Nacht die Wasserleitungen einfrieren ließ. "Land unter" hieß es plötzlich. Ein Wasserrohrbruch machte vieles unbrauchbar. Die Erzieherinnen und die Ehemänner sowie Pastor Stückemann schafften es aber, das Wichtigste zu retten. Was nun? Also wieder nach oben.

Umbau und Renovierung

Dann wurde die Schule von der Kirchengemeinde gekauft um zum Gemeindehaus umgebaut zu werden. Bis zur Renovierung dienten verschiedene private Partykeller und der angemietete Speiseraum der Schützenhalle als Unterkunft für die Spielgruppe.
Seit der Fertigstellung des Viktor-Raabe-Hauses besitzt die Spielgruppe die oben abgeschlossenen Räume mit eigenem Bad, eigener Küche, einem "Anziehraum" und einem großen Gruppenraum, der durch Raumteiler in kleinere Bereiche unterteilt ist.

Das muss gefeiert werden

Gruppenbild der Spielgruppe Meiningsen mit Erzieherinnen und Kindern
Foto: Soester Anzeiger

Am 31.10.2000 feierten die Betreuer mit den Kindern das 10jährige Jubiläum im "kleinen" Kreis. Pastor Stückemann bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei den Betreuern und wünschte alles Gute.
Am 31. Oktober 2010 feiert die Spielgruppe Meiningsen ihren 20. Geburtstag.
Die Spielgruppe ist ein fester Bestandteil der Gemeinde geworden und ist mittlerweile staatlich anerkannt.

(Bericht von Birgit Frieling)

Wir haben Geburtstag gefeiert!

Am 31. Oktober 2012 feierten wir unser 20jähriges Bestehen.

Trotz Regenschauer am Morgen ließ sich die Sonne pünktlich zum Beginn der Feier blicken und zeigte sich von ihrer besten Seite. Wir begannen mit einer Andacht in der St. Matthias-Kirche zu der auch zahlreiche Gratulanten erschienen. Anschließend wurde im Gemeindehaus weiter gefeiert. Ob Karussel fahren, Pony reiten, Basteln, Malen und Spiele: für jeden war etwas dabei. Ganz besonders begeisterte der Auftritt des Theaters Ratzefummel die Kleinen (und auch die Großen). Für das leibliche Wohl stand eine reichliche Auswahl an Kuchen und Torten bereit.

Wir freuen uns, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind und mit uns zusammen gefeiert haben. Für die vielen Gratulationen und schönen Geschenke bedanken wir uns ganz herzlich. Ein besonderer Dank gilt auch allen Eltern und Verwandten, die uns tatkräftig unterstützt und diesen Tag erst ermöglicht haben.

Hier ein paar Impressionen unserer Feier.

Laternenumzug

Im Anschluß an unsere Geburtstagsfeier fand wie jedes Jahr am Reformationstag auch dieses Jahr am 31. Oktober der Laternenumzug durch Meiningsen statt.

Angeführt von St. Martin hoch zu Roß und begleitet vom Spielmannszug zogen Eltern und Kinder mit Laternen durch den Ort. Zum Abschluß wurde vor dem Gemeindehaus die Geschichte von St. Martin und dem Bettler aufgeführt und zu handgemachter Musik fleißig Lieder gesungen.

Danach wartete eine Stärkung in Form von Brezeln, Würstchen und Getränken auf die Teilnehmer. In gemütlicher Atmosphäre und bei recht milden Temperaturen klang der Abend sehr gesellig aus.

Hier ein paar Bilder des Abends: